25. SGAZ-Workshop
«Gruppenanalyse erfahren – Workshop zur Einführung in die Gruppenanalyse nach S.H. Foulkes»
7. – 8. Oktober 2023 in Zürich
Der Workshop bietet die Möglichkeit, die gruppenanalytische Methode durch Selbsterfahrung in der Klein- und Grossgruppe, durch eine Supervisionssitzung und durch ein Einführungsreferat zur Gruppenanalyse und ihrer klinischen Anwendung kennenzulernen.
Der Workshop richtet sich an Psycholog*innen, Ärzt*innen und Interessierte anderer Berufe und Wissenschaften, die mit Gruppen arbeiten oder an Gruppenprozessen interessiert sind. Der Workshop eignet sich auch als Schnupperkurs für den Einstieg in die gruppenanalytische Weiterbildung am SGAZ und kann mehrmals besucht werden.
ORGANISATION
Colette Guillaumier und Katarzyna Swita
KOSTEN
CHF 360.– / € 331 (Frühbuchungspreis: CHF 310.– / € 285, Zahlungseingang bis 30. Juni)
Supervisions-Workshop
in Gruppenanalytischer Fallrekonstruktion
20. und 21. April 2024, Zürich
Die Gruppenanalytische Fallrekonstruktion ist eine spezielle Form von Supervision, die mit einer strukturierten Vorgehensweise die Komplexität einer Gruppensituation entschlüsselt. Die Methode fördert das nonverbale Verständnis, die Wahrnehmung des Subtextes einer Gruppe sowie das Hören auf der latenten Ebene der Protokollant*innen und der Teilnehmer*innen der Rekonstruktionsgruppe.
ZIELPUBLIKUM
Der Workshop richtet sich an Gruppenanalytiker*innen in und nach der Weiterbildung, an Psychoanalytiker*innen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, an psychoanalytisch orientierte wissenschaftlich Forschende und Lehrende und alle Interessierten, die mit und über Gruppen arbeiten.
Für das Wochenende wird eine Bescheinigung ausgestellt (13 Credits).
ORGANISATION
Jochen Bonz, Markus Brunner, Nicole Burgermeister, Marlene Stölzl, Sonja Wuhrmann
KOSTEN
CHF 350 / € 350
Advanced Seminar
6. – 8. Oktober 2023, Frankfurt University of Applied Sciences
Im 9. Advanced Seminar widmen wir uns dem Thema «Träumen in Gruppen – Gruppenträume» und legen den Schwerpunkt auf «Social Dreaming».
Social Dreaming wurde 1982 von dem britischen Sozialwissenschaftler Gordon Lawrence und seinen Kollegen an der Tavistock Klinik in London entwickelt.
«It starts from the premise that dreaming and dreams cannot be explained exclusively in terms of the individual as a self-contained entity, but have to take account of the social and cultural milieux, in which the experiences that fuel dreaming have their roots», schreibt Lawrence im Jahre 2003. Lawrence stellt nicht so sehr die Gruppe in den Fokus als vielmehr die Traum-Matrix der Gruppe.
Social Dreaming ist aber nicht nur eine Methode, sondern auch eine soziale Einstellung, die uns ermöglicht, im Medium von Träumen ungedachte politische, soziale, institutionelle und spirituelle Aspekte von Gruppen zu erschließen.
Social Dreaming ist kollektives Dreamtelling, Traumerzählen, das einer Gruppe ermöglichen kann, sich zu verändern und zu «überleben». Im Begriff der Traum-Matrix und der Gruppen- Matrix begegnen sich die zwei Gruppentraditionen, group relations (Tavistock, Bion) und group analysis (Foulkes), die wir füreinander fruchtbar machen wollen.
Der Samstag beginnt mit einer Sitzung Social Dreaming. In der zweiten Theorieeinheit soll das Thema vertieft werden.
Das Input-Referat wird dabei der Arbeitsgruppe den Raum eröffnen, um das Thema zu reflektieren und weiterzudenken.
Durchführungsort: Frankfurt University of Applied Sciences, 60318 Frankfurt am Main, Nibelungenplatz 1
Kosten: CHF 350/€ 350 (Annullierung: kostenfrei bis Ende August 2023)
Das Advanced Seminar des SGAZ bietet GruppenanalytikerInnen ein Forum zum kollegialen Austausch und zur Vertiefung gruppenanalytischer Praxis an. Es findet einmal jährlich jeweils an wechselnden Orten in Deutschland, Österreich oder der Schweiz statt.
Getragen wird das Seminar vom SGAZ. Mitglieder des SGAZ organisieren und leiten es.
Jeweils ein Input und ein Kurzvortrag sind Impulse für die fachliche Diskussion. In kleinen, geleiteten Intervisionsgruppen haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, aus ihren Arbeitsfeldern in und mit Gruppen Vignetten einzubringen und in der Intervisionsgruppe zu bearbeiten. Die täglich stattfindenden Mediangruppen bieten weiteren Raum für Austausch und gemeinsames Nachdenken.
Eingeladen sind alle Interessierten mit abgeschlossener gruppenanalytischer Selbsterfahrung (mit und ohne SGAZ-Abschluss). Weil wir das Seminar in Präsenz durchführen, wird die Teilnehmerzahl begrenzt und an die Pandemiebedingungen angepasst werden.
Das Advanced Seminar ist eine Fortbildung, die von den deutschen Ärzte- bzw. Psychotherapeutenkammern, FMH und SBAP zertifiziert wird.
Postgraduate Seminar
«Das Wagnis des Ungewissen. Verwirrung und Verstehen im gruppenanalytischen Prozess»
8. bis 10. Dezember 2023, Zürich
So wie wir nach einer Fahrt durch dichten Nebel aufatmen, wenn sich die Welt wieder zeigt, sind wir im therapeutischen Geschehen erleichtert, wenn Verwirrung überwunden ist und wir ‹verstehen›.
Unsere Verwirrung im Gruppenprozess kann ein Überwindenwollen regelrecht antreiben.
Übertreiben wir es dabei, behindern wir den Prozess zwischen der Gruppe und uns: Vielleicht wehren wir uns gegen etwas, was uns im Nichtverstehen verborgen bleibt.
Finden wir dann einen Weg zwischen Ungestüm und Zaudern mit dem, was uns verborgen bleibt und uns gleichwohl berührt?
Oft ist es das unverstanden Intime, das uns intensiv berührt.
Wie können wir die Verwirrung vertragen?
Wir begegnen auch uns selbst, wenn wir auf die Gruppe reagieren.
Können wir Angst vor Orientierungslosigkeit und vor Verlorensein in der Gruppe aushalten?
Verzweiflung am Leiden, Erfahrung gemeinsamer «Hineinsicht», Empfindungen von Liebe können uns motivieren, die Risiken von Verwirrung einzugehen.
Die Suche nach Dialog, der Wunsch, sich mit dem Gegenüber zu verbinden und Einsamkeit zu überwinden, treiben uns an.
Nehmen wir Verwirrung an – und die Erfahrung, uns mit ihr allein zu fühlen, sind dies Schritte zum Verstehen.
Auch wenn es sprachlich nicht mitgeteilt wird, entsteht es aus dem Zwischen der Gruppe: Über geteilte Gefühle, Bilder und Körperempfindungen findet das Verstehen ins Hören und Sprechen.
Das Wagnis, sich auf die Gegenwart der Gruppe einzulassen, bereitet so die Möglichkeit gemeinsamer Einsichten, welche aus der Bewegung entstehen.
Der vorübergehende Verlust des Verstehens ist dafür unerlässlich.
Die Postgraduate-Seminare des SGAZ stehen ausgebildeten GruppenanalytikerInnen offen. Sie verstehen sich als Ort der fachlichen Auseinandersetzung und sollen ein Forum sein, in dem die eigene Berufserfahrung als GruppenanalytikerIn reflektiert werden kann und das der beruflichen Weiterbildung dient.
Ziel der Seminare ist, die Theorie-Praxis-Spannung gruppenanalytisch zu untersuchen und zu diskutieren.
Die Seminare werden organisiert und geleitet durch Doris Wirth-Limmer (Bergtheim) und Georg Hess (Zürich) und Pieter Hutz (Berlin). Heribert Knott (Stuttgart) leitet die Gesamtgruppe.
Teilnehmerkreis
Das Postgraduate Seminar des SGAZ (Seminar für Gruppenanalyse Zürich) findet einmal im Jahr statt als Arbeitstreffen für GruppenanalytikerInnen Foulkes’scher Prägung. Ein formeller Abschluss ist für die Teilnahme nicht notwendig, hingegen ein Selbstverständnis, mit diesem Gruppenkonzept zu arbeiten.
Das Seminar als Forum
Das Seminar ist ein Begegnungsraum und Forum der fachlichen Auseinandersetzung, in dem die TeilnehmerInnen ihre Berufserfahrung, ihre jeweils unterschiedlichen Anwendungen der Gruppenanalyse und ihre Identität als GruppenanalytikerInnen reflektieren. Aus der Differenzierung entsteht Bewegung. Es hat sich eine fruchtbare Zusammenarbeit von GruppenanalytikerInnen aller grossen deutschsprachigen Gruppenanalytischen Ausbildungs-Institute (GRAS, IGA Heidelberg, Altaussee, Münster, SGAZ) entwickelt.
Getragen wird das Postgraduate Seminar vom SGAZ und geleitet von Gruppenanalytikern des SGAZ.
TeilnehmerInnen vorangegangener Seminare werden jeweils angefragt für Kurzvorträge, die als Denkanstösse dienen für eine gemeinsame Auseinandersetzung zum heutigen Stand gruppenanalytischen Arbeitens. So entsteht eine Kontinuität, die indes offen dafür ist, dass in jedem Jahr auch neue TeilnehmerInnen willkommen sind.
Kollegiale Supervision
In kleinen geleiteten Supervisionsgruppen haben alle TeilnehmerInnen Gelegenheit, Gruppen aus ihren Arbeitsfeldern oder ein Thema, das sie in der Praxis bewegt, vorzustellen und zu bearbeiten.
Veranstaltungshinweise anderer Organisationen
Fachtagung des BAG in Kooperation mit der D3G
„Zwischenleiblichkeit in der Gruppe
Körper Affekte Emotionen“
03. und 04. November 2023 in Berlin
Erneut wollen wir uns mit Phänomenen in der Gruppenpsychotherapie beschäftigen, die in den letzten Jahren, bedingt durch den vermehrten Einsatz digitaler und virtueller Möglichkeiten, deutlicher in den Fokus unserer Überlegungen gerückt sind.
Der Begriff „Zwischenleiblichkeit“ von Merleau-Ponty dient zunächst der phänomenologischen Beschreibung dessen, was „zwischen zwei Leibern“ geschieht, in das beide Partner von vornherein einbezogen sind.
Zwischenleiblichkeit ist somit eine basale menschliche Erfahrung von Beziehung. Sie bleibt Grundmuster früher Bezogenheit, die in der Therapie aktualisiert wird – in ihr liegt die heilende Wirkung therapeutischen Geschehens.
Was entwickelt sich in der Gruppe, wie kann die Bedeutung mit nicht-sprachlichen, expressiven Elementen einbezogen werden?
Angelika Staehle bezeichnet es als „die Sprache im Leib“ und berichtet aus ihrer Erfahrung mittels der Gruppenanalyase.
„Vermittels Stimme, Mimik und Bewegungsgestus spricht sich stets mehr aus als den beiden Protagonisten bewusst ist“ sagt Jörg Scharff und sieht darin die Eröffnung neuer Spielräume.
In ihre schematherapeutischen Gruppentherapien integriert Karin Pogade Methoden von Albert Pesso und findet über verschiedene Arten von Inszenierungen Zugang zum emotionalen und körperlichen Erleben. Sie wird uns Beispiele ihrer praktischen Arbeit nahebringen.